Reform der Feuerwehrausbildungen: von Kompetenzen zu Kursen

Fire brigade
Formation
Seit April 2014 befasst sich die ETE-Arbeitsgruppe (Education, Training, Exercise) mit der Reform der Ausbildungen der Feuerwehren. Der erste Schritt im Rahmen dieses Projekts ist die Ausarbeitung von Funktionsbeschreibungen, eines Lexikons der Kompetenzen und eines Kompetenzleitfadens. Diese sollen im September abgeschlossen sein.

Diesen Monat hat die ETE-Arbeitsgruppe den Feuerwehrverbänden und repräsentativen Gewerkschaftsorganisationen das Projekt "Reform der Feuerwehrausbildungen" vorgestellt. Die Arbeitsgruppe, die sich aus entsandten Feuerwehrexperten des Föderalen Fachzentrums für Zivile Sicherheit (KCCE) zusammensetzt, arbeitet für dieses Projekt mit HR-Fachleuten der Vives-Hochschule zusammen. So werden die Leitlinien des neuen Feuerwehrstatuts und der noch nicht gebilligte Königliche Erlass über Feuerwehrausbildungen optimal berücksichtigt.

Marc Gilbert, Präsident des Königlichen Verbands der Feuerwehrkorps Belgiens, und Chris Addiers, Präsident der Brandweervereniging Vlaanderen: “Wir wussten nicht, dass die ETE-Arbeitsgruppe schon so viel auf die Beine gestellt hat. Die Methodik erscheint uns richtig und alles, was bisher ausgearbeitet wurde, ist vollständig und sieht in sich logisch aus. Hier und da haben wir ein paar Verbesserungen angebracht und der Inhalt muss noch einmal ausführlich von Feuerwehrleuten durchgegangen werden, aber wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.”

Kompetenzmanagement

In der Ausarbeitung einer wohl durchdachten ETE-Politik besteht der erste Schritt darin, die Aufgaben der Feuerwehrleute aufzulisten und zu bestimmen, über welche Kompetenzen sie für die Erfüllung dieser Aufgaben verfügen müssen. Aus diesem Grund hat die ETE-Arbeitsgruppe beschlossen, zuerst die erforderlichen Funktionsbeschreibungen auszuarbeiten. Auf deren Grundlage ist anschließend ein Lexikon der Kompetenzen für Feuerwehrdienste verfasst worden, sodass alle Hilfeleistungszonen "dieselbe Sprache" im Bereich HR-Politik sprechen können.

Hierbei ist sowohl auf einheitliche Aufgabenbeschreibungen als auch auf klare technische und verhaltenstechnische Kompetenzprofile besondere Aufmerksamkeit gelegt worden. Die Funktionsbeschreibungen sind modular aufgebaut, wobei verschiedene Funktionen kombiniert werden können.

Dank dieser Funktionsbeschreibungen und des Lexikons der Kompetenzen ist es möglich, Anwerbungsbedingungen und Auswahlprüfungen festzulegen, aber beispielsweise auch die Methodik zur Bewertung und Beförderung zu vereinheitlichen. Jedes dieser Werkzeuge ist zudem flexibel gestaltet und lässt den Hilfeleistungszonen den nötigen Spielraum, damit sie je nach eigenem Kontext Anpassungen vornehmen und zusätzliche oder spezifische Bedingungen hinzufügen können.

Ausbildungen

Eine der Prioritäten in der Reform der zivilen Sicherheit ist die Vereinheitlichung der Feuerwehrausbildungen. Feuerwehrleute verfügen über spezifische Kenntnisse, Fertigkeiten und Verhaltensweisen, die sie ohne Unterlass weiterentwickeln müssen. Hierzu ist die Organisation von regelmäßigen Ausbildungen, Trainings und Übungen erforderlich.

Auf der Grundlage der Funktionsbeschreibungen und des Lexikons der Kompetenzen hat die ETE-Arbeitsgruppe eine Matrix entwickelt, mit der die Verbindung zwischen den Kompetenzen für eine bestimmte Funktion, den zu absolvierenden Ausbildungsmodulen und den zu trainierenden Punkten hergestellt wird. Derzeit befasst sich die ETE-Arbeitsgruppe mit dem Inhalt dieser Matrix, "Kompetenzleitfaden" genannt. Dieser Leitfaden dient Feuerwehrleuten als Wegweiser durch alle Etappen, damit sie sich die für eine andere/höhere Funktion erforderlichen Kompetenzen aneignen können. Hierbei findet sowohl die Theorie als auch die Praxis Berücksichtigung.

Dank dieses Kompetenzleitfadens können die neuen Ausbildungskurse ausgearbeitet werden, wovon die Ausbildung "Feuerwehrmann" die erste sein wird.

Nächste Phasen des Projekts

Die ETE-Arbeitsgruppe wertet derzeit das Feedback der Feuerwehrvereinigungen und -gewerkschaften aus. In den kommenden Monaten wird sie die Hilfeleistungszonen über die Fortschritte des Projekts auf dem Laufenden halten. Zudem werden Experten aus Feuerwehrdiensten außerhalb der ETE-Arbeitsgruppe hinzugezogen, um bei der Ausarbeitung bestimmter Teile des Projekts zu helfen.

Es ist vorgesehen, die Funktionsbeschreibungen und den Kompetenzleitfaden im September auf der Website www.securitecivile.be zu veröffentlichen. So können alle Hilfeleistungszonen das Material für die Ausarbeitung ihrer HR-Politik benutzen und verfügen die Feuerwehrexperten des KCCE über eine solide Basis, um sich in Sachen neue Feuerwehrausbildungen ans Werk zu machen.

Weitere Informationen über dieses Projekt erhalten Sie bei dem für Ausbildungen zuständigen Dienst des Föderalen Fachzentrums für Zivile Sicherheit (KCCE). E-Mail-Adresse: kcce-forop@ibz.fgov.be.