Hubschrauber bekämpfen Industriebrand

Zivilschutz
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Einsatz
Am 7. November zerstörte ein Großbrand eine Lagerhalle und eine Fertigungsstraße des auf Holzerzeugnisse (Bausysteme, Pellets, …) spezialisierten Unternehmens Stabilame in Mariembourg. Das Ausmaß des Brands erforderte den Einsatz mehrerer Feuerwehrdienste der Umgebung, des Zivilschutzes und von zwei Hubschraubern der föderalen Polizei.

Aufgrund einer Vereinbarung zwischen der Zivilen Sicherheit und der föderalen Polizei kann Letztere ihre Hubschrauber bei Großbränden einsetzen.
Frédéric Bodart, Tactical Flight Officer (TFO) beim Dienst Luftunterstützung der föderalen Polizei, hat an dem Einsatz teilgenommen. Er betont die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen allen Diensten, die auf dem Gelände von Stabilame im Einsatz gewesen sind. Diese Zusammenarbeit hat sehr zum Erfolg des Einsatzes beigetragen.

Stabilame in Flammen

Der Brand wurde gegen 3.20 Uhr entdeckt. Sofort eilten rund vierzig Feuerwehrleute aus der ganzen Umgebung (Beauraing, Cerfontaine, Couvin, Florennes, Philippeville, Rochefort und Yvoir) an den Ort des Geschehens.
Der Offizier, der den Einsatz leitete, stellte schnell fest, dass die Unterstützung der Hubschrauber der föderalen Polizei erforderlich war, um das Feuer zu bekämpfen, das in den Anlagen von Stabilame wütete. Zudem befand sich in der Nähe der Flammen ein Behälter mit einer brennbaren Substanz; es musste um jeden Preis verhindert werden, dass das Feuer den Behälter erreichte oder dieser einer zu großen Hitze ausgesetzt war.

Verfahren für den Einsatz der Hubschrauber der föderalen Polizei

  • Der Einsatzleiter vor Ort (ein Feuerwehroffizier) fordert beim territorial zuständigen Kommunikations- und Informationszentrum der Polizei (KIZ 101) Luftunterstützung an und übermittelt dem KIZ alle Auskünfte in Bezug auf den Unglücksfall.
  • Das kontaktierte KIZ 101 informiert hierüber die Nationale Kontaktstelle der Direktion der Einsätze in verwaltungspolizeilichen Angelegenheiten (NKS/DAO) und deren Direktor-Koordinator.
  • Die NKS/DAO kontaktiert das Krisenzentrum des FÖD Inneres (CGCCR) und den Dienst Luftunterstützung der Polizei (DAFA), dem sie die Einzelheiten des Auftrags mitteilt.
  • Der DAFA bestätigt der NKS/DAO die Verfügbarkeit der Hubschrauber.
  • Das CGCCR beantragt beim FÖD Mobilität ein Überflugverbot für den Einsatzort und beim Ministerium der Landesverteidigung ein Schießverbot und bestätigt der NKS/DAO, dass diese Anträge eingereicht sind.
  • Die NKS/DAO informiert das antragstellende KIZ 101 und den DAFA darüber, dass der  Hubschraubereinsatz durchgeführt werden kann.

Löschhubschrauber in Aktion

Ein erster Hubschrauber verließ den Heliport Melsbroek kurz vor 7.00 Uhr in Richtung Mariembourg. Die Besatzung bestand aus 3 Personen: einem Piloten, einem Techniker (der den Bambi Bucket, einen am Rumpf befestigten Wasserbehälter, bediente) und einem TFO (Luftbeobachtung / Kamerabedienung).

Beim Eintreffen des Hubschraubers wurde die Einsatzleitstelle nahe des Einsatzorts mit Geräten der Polizei ausgestattet, mit denen die Bilder der Bordkamera empfangen und angezeigt werden konnten. Der Hubschrauber überflog sodann ein erstes Mal den Brand, damit die Feuerwehr das Ausmaß der Katastrophe feststellen und ihre Taktik für eine wirksame Bekämpfung des Brands verfeinern konnte.
Gegen 8.00 Uhr begann der Hubschrauber mit dem Ablassen von Löschwasser. Dies dauerte bis ungefähr 17.00 Uhr.

Um die Wirkung der Luftunterstützung zu optimieren, wurde ein zweiter Hubschrauber angefordert. Dieser trat gegen 11.00 Uhr in Aktion und beendete seinen Einsatz bei Einbruch der Dunkelheit.

Die beiden Hubschrauber sind insgesamt mehr als hundert Mal zwischen Stabilame und dem nahen See von Roly hin- und hergeflogen, wo sie jeweils 900 Liter Wasser schöpften, um sie dann über den Brandherd auszuschütten, während am Boden die Feuerwehrleute weiter den Brand bekämpften. Die Hubschrauber mussten jede Stunde mit Kraftstoff betankt werden.

Durch den Einsatz der Hubschrauber konnte die Ausbreitung des Brands eingedämmt und die Temperatur gesenkt werden, sodass die Feuerwehrleute ihn besser bekämpfen konnten, insbesondere mit Hilfe von Planierraupen, mit denen die verkohlten Holzreste beiseitegeräumt wurden.

Foto's

Fiche technique des hélicoptères